„Die Zahl der Anmeldungen ist in den vergangenen 15 Jahren bundesweit drastisch zurückgegangen“, sagt Irmela Redhead, Beauftrage für Konfirmandenarbeit in der Nordkirche. „In 2020 gab es einen nochmaligen deutlichen Rückgang“, sagt sie. Ein Grund dafür möge die bestehende Unsicherheit in Bezug auf Corona gewesen sein, mutmaßt Redhead.
Corona verändert, schränkt ein und fordert zum Umdenken auf. Konfirmationen sind einer der vielen betroffenen Bereiche. Die Distanz kann frustrieren, aber auch zu Kreativität anregen und ganz neue Erfahrungen schaffen.
Fragerunden auf Instagram, Bastelaktionen auf Zoom
Vieles hat sich ins Digitale verlagert. Ein Grund ist die Mediennutzung der Konfirmanden, ein anderer Corona. So ist der Konfirmationsunterricht seit Beginn der Pandemie zum Beispiel in der Gemeinde Farmsen-Berne komplett digital. Die Teilnehmenden treffen sich auf Zoom. Dazu gibt es Projekte wie Fragerunden über Instagram oder Streams von Gottesdiensten auf Youtube. „Instagram ist das Netzwerk, was die Altersgruppe am meisten nutzt“, sagt Janna Menz. Sie betreut die Jugendarbeit in der Gemeinde seit Beginn der Pandemie. „Neben den rein digitalen Angeboten haben wir auch gute Erfahrungen mit Mischformen gemacht“, sagt sie. So konnten die Konfirmanden bereits ein Bastelpaket für Taufkerzen in der Gemeinde abholen und anschließend gemeinsam auf Zoom basteln.
Auch die Konfirmanden am Michel treffen sich bis auf wenige Ausnahmen digital. Pastorin Julia Atze gestaltet die Treffen auf Zoom und ist kreativ geworden, so gibt es zwischendurch Quizze oder ein Memory mit Zoom-Kacheln. „Ideen entstehen durch den Austausch mit anderen Pastorinnen und Pastoren“, sagt sie.
Digitale Formate und intensiver Kontakt
Aktuell ist in Hamburg die Konfirmandenarbeit in Präsenzform unter Einhaltung aller gültigen Hygiene- und Abstandsregelungen zwar erlaubt, es gilt jedoch die Empfehlung, auf digitale Formate zu setzen, aber gleichzeitig intensiven Kontakt zu den Konfirmanden zu pflegen.
Konfirmationsgottesdienste können wie normale Gottesdienste unter strengen Regularien gefeiert werden. Die Pastorinnen und Pastoren stimmen Planungen und Ideen mit Eltern und Konfirmanden ab. Traditionell ist nach Himmelfahrt die Zeit der Konfirmationsfeiern. Viele Gemeinden jedoch haben die Gottesdienste verschoben – bereits im vergangene Jahr und erneut in diesem Jahr.
Konfirmationsgottesdienste per Youtube-Stream
Die Gemeinde Farmsen-Berne hat Anfang April die Konfirmationsgottesdienste nachgeholt, die 2020 ausgefallen sind. „Es gab insgesamt acht Konfirmationen mit drei Konfirmanden“, sagt Menz. Für die daheimgebliebenen Familien und Bekannten streamte die Gemeinde die Gottesdienste auf Youtube. „Das kam sehr gut an“, sagt Menz. Nach den Sommerferien beginnt der neue Konfirmanden-Jahrgang, Anmeldungen sind noch möglich. „Wir haben die Hoffnung, dass der Unterricht dann wieder in Präsenz stattfinden kann“, sagt Menz.
Auch St. Michaelis hat Konfirmationsgottesdienste verschoben. Konfirmanden, die nicht länger warten wollten, haben sich im April bereits konfirmieren lassen. „Da im Michel viele Platz ist, konnten wir einen coronakonformen Präsenzgottesdienst feiern“, sagt Pastorin Atze. Der Segen auf Distanz sei sehr besonders gewesen. „Er war tatsächlich durch den Augenkontakt intensiver als erwartet“, sagt sie. „So machen wir in diesen Zeiten alle, frustrierende, aber auch ganz beglückende Erfahrungen.“
Banner mit der Aufschrift „Konfirmandenzeit, Anmeldung jetzt“ können bei Ursula Schmidt-Paul bestellt werden unter 040 558 220-158 oder schmidt-paul@jupfa.de. Die Gemeinden zahlen 30 Euro und die Arbeitsstelle Kirche & Schule 18 Euro. Die Maße betragen 3 mal 1 Meter.