Tatsächlich blühen die Demenz-Kranken und ihre Partner bei den Tanztreffen im Bugenhagen Haus in Hamburg-Flottbek richtig auf. Die Tanztherapeutin Grohmann hatte bei ihrer Arbeit in Pflegeeinrichtungen schon länger beobachtet, dass Demenz-Erkrankte Tanzbewegungen gut nachvollziehen“ können. Selbst wenn viele andere Tätigkeiten nicht mehr möglich sind.“
Auf Wunsch die Lieblingsschlager
Seit Anfang des Jahres kommen rund 30 Gäste zum Tanzcafé. Neben Partnern begleiten auch Angehörige den Demenz-Kranken zu der Veranstaltung. Fünf Euro kostet der Eintritt mit Kaffee und Kuchen samt Live-Musik von Heinz Fuhr. Der Musiker hat ein Gespür für die alten Tänzer entwickelt. Auf seinem Keyboard spielt er langsamen Walzer und Foxtrott. Eben die alten Hits aus den 50er Jahren, die die Gäste aus der Zeit kennen, als sie selbst noch jung waren. Sie können sich auch ihre Lieblingsschlager wünschen.
Grohmann weiß, dass die Angehörigen von Demenz-Erkrankten oft sehr an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten. Aber gerade diese spielerische Form der Bewegung gibt nicht nur den Erkrankten, sondern auch den gesunden Partnern die Chance einmal unbeschwert eine gemeinsame Stunde zu erleben“, sagt sie. "Hier können die Menschen ihre Lust an Bewegung erfahren." Und sie haben einen geschützten Raum, in dem jeder Verständnis hat, wenn mal eine Tasse Kaffee umkippt oder das Tanzen nicht mehr perfekt ist.
Veranstalter des Tanzcafés ist das Seniorenwerk des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, unterstützt von der Homann-Stiftung. Diakonin Ute Zeißler hofft, dass es bald Nachahmer gibt. Zum Beispiel in den Kirchengemeinden. Die Gemeindehäuser sind Sonntagnachmittags meist ungenutzt. Das wäre doch eine gute Idee, die alte Tradition der Tanzcafés wieder aufleben zu lassen.“
Nächste Termine für das Tanzcafé
So, jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr
16. Sept., 21. Okt., 18. Nov., 2. Dez. 2012
Bugenhagenhaus
Osdorfer Landstr. 28
Hamburg-Flottbek
Barriere freier Zugang
Fahrdienst gegen Kostenbeteiligung
Anmeldung Tel: 040 – 810313
Eintritt 5 Euro