"Wir rechnen damit, dass viele Obdachlose aus Sicherheitsgründen von ihren Schlafplätzen vertrieben werden", sagte Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer am Dienstag. "Das Mindeste ist, dass sie von den Behörden eine Alternative angeboten bekommen."
Unterstützt wird diese Forderung von der Hamburger Diakonie. "Wenn die Stadt aus Sicherheitsgründen während des G-20-Gipfels keine ,Platten' dulden will, sollte sie den Obdachlosen möglichst bald sagen, wohin sie ausweichen können", sagte Dirk Hauer vom Diakonischen Werk. Mehrere hundert Menschen könnten betroffen sein.
Droßmann:"Meidet die City"
Die Hamburger Polizei hat nach Einschätzung von "Hinz&Kunzt" für den G-20-Gipfel kein Konzept für den Umgang mit Obdachlosen. Allerdings würden die Behörden bereits jetzt den Druck auf Obdachlose in der Innenstadt erhöhen.
Der Leiter des Bezirksamts Mitte, Falko Droßmann (SPD), rät den Obdachlosen in der Zeitung, erwartbaren Konflikten aus dem Weg zu gehen: „Geht für ein paar Wochen in eine andere Stadt oder meidet zumindest die Messe, die City – überhaupt das Kerngebiet“, appelliert er an Hamburger Obdachlose.
Mehrere Obdachlose berichteten von Aussagen der Polizei, dass sie ihre Schlafplätze bis zum Gipfeltreffen räumen müssten. Karrenbauer: "Wir haben bereits jetzt den Eindruck, dass die Stadt für den Gipfel aufgeräumt werden soll."