Energiewende Umweltpastor begrüßt Atomausstieg der Bundesregierung

"Positiv ist zu werten, dass auf jeden Fall der Pannen-Reaktor Krümmel nicht mehr in Betrieb gehen wird. Diese Entscheidung war überfällig", sagte Schaack am Dienstag.

 

Der Umweltbeauftragte der nordelbischen evangelischen Kirche verwies auf den Kirchentag in Dresden. Dort werde am kommenden Freitag (3. Juni) eine mit vielen Gruppen und Experten abgestimmte Resolution zur Abstimmung stehen, die einen Ausstieg bis spätestens 2017 vorsieht. "Das wäre ein Fortschritt gewesen, zu dem in Berlin aber offenbar der Mut fehlte", sagte Schaack.

 

Eine am Dienstag in Hamburg bekannt gegebene Umfrage des Magazins „Stern“ ergab, dass eine klare Mehrheit der Deutschen sich für einen früheren Ausstieg ausspricht. 56 Prozent der Bevölkerung meint, dass die deutschen Atomkraftwerke sofort oder spätestens in fünf Jahren abgeschaltet werden sollten. Zwölf Prozent wollen den Ausstieg sofort, 44 Prozent in maximal fünf Jahren.

 

Direkt nach der Fukushima-Katastrophe waren noch 63 Prozent für einen Ausstieg sofort (elf Prozent) oder nach spätestens fünf Jahren (52 Prozent). Ein Viertel der 1.002 repräsentativ Befragten (25 Prozent) wollen die AKW noch bis zu 22 Jahre laufen lassen, 16 Prozent halten sie für dauerhaft unverzichtbar.

 

CDU, CSU und FDP hatten sich am Montag auf ein Datum für den Atomausstieg geeinigt. Alle 17 deutschen Atomkraftwerke sollen bis 2021 abgeschaltet werden, spätestens jedoch 2022. Falls es mit der Energiewende nicht so wie geplant klappt, sollen die drei neuesten Meiler bis dahin als "Sicherheitspuffer" weiterlaufen dürfen. Die sieben ältesten AKW und der Pannen-Reaktor Krümmel, die bereits seit März vom Netz sind, sollen dies auch bleiben.