Landesbischof feierlich eingeführt Ulrich fordert christliches Engagement

Urich weiter: Es gelte, das in die Hand zu nehmen, was getan werden kann, um Gerechtigkeit und Menschenwürde zu verwirklichen. Dazu gehöre, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können und ein Dach über dem Kopf haben, das sie auch bezahlen können. Dazu gehöre auch, Flüchtlinge aufzunehmen und menschlich zu behandeln. "Die Würde des Menschen hat einen höheren Stellenwert als reines Profitinteresse oder das angebliche Sicherheitsinteresse des Staates", sagte er.

 

Bischöfin spricht Segen

Ins Amt eingeführt wurde Ulrich von der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann. Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender, überbrachte die Grüße der Evangelischen Kirche in Deutschland. Auf dem Altstädtischen Markt, wo an 150 Tischen parallel zum Dom das Abendmahl unter freiem Himmel verteilt wurde, begrüßte Ulrich auch den katholischen Hamburger Erzbischof Werner Thissen. Pfadfinder aus der gesamten Nordkirche bewirteten die Gäste.

 

Zu den internationalen Gästen gehörten Gesandte von Partnerkirchen aus mehr als zehn Ländern der Erde. Unter ihnen war auch der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Mounib Younan, leitender Geistlicher der Lutheraner in Jordanien und im Heiligen Land sowie Nestor Friedrich, Präsident der Evangelischen Kirche in Brasilien. Weitere Kirchenvertreter kamen aus England, Polen und dem Baltikum.

 

Gäste aus der Politik

Aus Mecklenburg-Vorpommern waren Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) und Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) gekommen. Hamburg und Schleswig-Holstein waren mit Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) und den Chefs der beiden Staatskanzleien Christoph Krupp und Stefan Studt (beide SPD) vertreten.

 

Der gebürtige Hamburger Gerhard Ulrich war am 21. Februar im Lübecker Dom von der Synode (Kirchenparlament) zum ersten Landesbischof der Nordkirche gewählt worden. Seinen Dienst trat er bereits Anfang Juni an. Der Schweriner Dom ist ebenso wie der Lübecker Dom Ulrichs Predigtstätte.

 

Die Nordkirche entstand Pfingsten 2012 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landeskirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern. Sie hat rund 2,231 Millionen Mitglieder. Neben dem Landesbischof in Schwerin amtieren Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck), Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) und Bischof Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald). Im Sprengel Schleswig und Holstein werden die Amtsgeschäfte von Bischofsvertreter Gothart Magaard geführt.