Mit ihrem frühen Tod sei Martina Severin-Kaiser dem Leben „jäh entrissen“ worden, sagte Ulrike Murmann, City-Pröpstin und Hauptpastorin an St. Katharinen. Sie sei eine kluge Theologin gewesen mit großem Engagement für die Ökumene und menschlicher Wärme für die Seelsorge. „Voll Tatendrang“ habe sie ihr neues Amt als Hauptpastorin angetreten.
Die Rabbinerin Dalia Marx aus Jerusalem betonte ihr Engagement für den christlich-jüdischen Dialog. Sie sei „eine Freundin Israels“ gewesen, sagte Marx. Gerade in der aktuellen Krisen-Zeit seien Menschen wichtig, die mit Ehrlichkeit und Liebe „die verwundete Gesellschaft versöhnen“.
Immer Zuversicht ausgestrahlt
„Wir schauen nach vorn mit Sehnen und Hoffen“, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs in ihrem Gebet. Martina Severin-Kaiser, so ihr St. Petri-Amtsbruder Reinhard Dircks, habe immer einen wachen und offenen Blick für das Ganze der Kirche gehabt. Trotz aller Sorge um die Finanzen der Gemeinde habe sie die Zuversicht ausgestrahlt, „dass es gut wird“. Diese Hoffnung, die sie geweckt habe, werde bleiben.
Die gebürtige Eutinerin hatte nach ihrem Studium in Münster, Tübingen und Jerusalem ihre erste Pfarrstelle in der Hamburger Großsiedlung Steilshoop. Danach betreuten beide acht Jahre lang eine deutschsprachige Gemeinde in Belgien. 2004 wurde sie Ökumenebeauftragte in Hamburg und war zuständig für die Beziehungen ihrer Kirche zu den anderen christlichen Konfessionen.
Severin-Kaiser war am 8. Juli völlig überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben. Sie war erst im Dezember 2015 Hauptpastorin von St. Petri geworden und hinterlässt ihren Mann und drei Kinder.