Sumangali“ heißt: glückliche Bräute. Vermittler locken junge Frauen im Alter von 14-17 Jahren mit Versprechungen auf eine höhere Summe Geld in ihre Fabriken. Dort sollen sie drei bis vier Jahre arbeiten. Die Geldsumme planen die Frauen als Mitgift ein. Allerdings wird die Summe selten tatsächlich ausgezahlt.
In den Fabriken wird der Kontakt zur Außenwelt auf ein Minimum reduziert. Die Frauen arbeiten unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen und müssen mit der Entlassung rechnen, sobald sie beginnen, sich gegen das Unrecht zu organisieren.
Ehemalige Textilarbeiterinnen berichten
Maheshwari Murugan hat selbst drei Jahre in einer Spinnerei gearbeitet. Sie steht im regelmäßigen Kontakt mit Opfern des Sumangali-Systems und deren Eltern. Seit 2004 setzt sie sich für die Rechte dieser Frauen in der Organisation Rights Education an Development Center“ (READ) ein.
Auch Anita Cheria hat als Arbeiterin in der Textilindustrie gearbeitet. Ihre Frauenorganisation Munnade“ unterstützt die Textilarbeiterinnen vor Gericht, bei Arbeitsrechtsprozessen und bei Problemen sexueller Belästigung.
Sumangali – die unglücklichen Bräute
Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion
Ort: Dorothee-Sölle-Haus (Königstraße 54)
Zeit: Donnerstag, 28. November, 18:30-21:00 Uhr