UKE und Diakonisches Werk Hamburg Studie zielt auf bessere Versorgung Demenz-Erkrankter

In Deutschland leben über eine Million dementiell Erkrankter. Rund 75 Prozent dieser Patienten leben zu Hause. Sie werden ambulant von den betreuenden Hausärzten und Pflegediensten versorgt. Die Hauptlast liegt jedoch bei den Angehörigen, die sich um die Demenzkranken kümmern. Sie sind besonders auf die Kooperation von Hausarzt und Pflegedienst angewiesen. Gelingt diese nicht, kommt es zu Versorgungsbrüchen. Es gibt Zuständigkeitsprobleme, einen Mangel an Kommunikation und gegenseitiger Wertschätzung. „Nicht selten müssen die Angehörigen zwischen Hausarzt und Pflegedienst vermitteln“, sagte Sonja Schneider-Koch vom Diakonischen Werk.


Der Name der Studie "KONVERDEM" leitet sich von der Optimierung der Kooperation von Hausärzten und ambulanten Pflegediensten in der Versorgung von Demenzkranken her. Dabei hatten die Pflegedienste der Diakonie Befragungen über die Versorgungssituation der Erkrankten und ihrer pflegenden Angehörigen durchgeführt. Außerdem erprobten die Beteiligten im Rahmen der Studie ein neues Kooperationsmodell. Als besonders effektiv erwiesen sich demnach Fallkonferenzen, zu denen sich Hausarzt, Pflegedienstmitarbeiter, Angehörige und andere an der Versorgung Beteiligte regelmäßig trafen. Hier konnten Zuständigkeiten und Abläufe festgelegt und gemeinsame Behandlungsziele erarbeitet werden. Das entlastete die Angehörigen und verbesserte dadurch auch die Lebensqualität der Erkrankten, weil an Demenz-Erkrankte häufig die Stimmungen und den Stress aus der näheren Umgebung aufnehmen und wiederspiegeln.


Diese und weitere Erkenntnisse der Studie werden zum offiziellen Abschluss der Leuchtturm-Projekt-Initiative am 21. September dem Bundesministerium für Gesundheit zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse können den politischen Entscheidungs- und Kostenträgern als Basis für verbesserte Versorgungsstrukturen Demenzkranken und ihrer Angehörigen dienen.


mk (www.kirche-hamburg.de)