„Erlittenes Unrecht muss Anerkennung finden“, sagte die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Sie bat persönlich alle Betroffenen um Entschuldigung für erlittenes Leid. Deutschlandweit gab es rund 5000 Anträge auf Entschädigung. Der von der Bundesregierung, den Kirchen und den Bundesländern gemeinsam gegründeten Stiftung stehen Mittel in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung. Ausgezahlt wurden bisher Leistungen in Höhe von etwa 58 Millionen Euro.
Misshandlungen auch in Alsterdorf
Auch Kinder aus den ehemaligen Alsterdorfer Anstalten sind unter den Opfern. Der Direktor der heutigen Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Hanns-Stephan Haas, bat alle Betroffenen erneut um Entschuldigung. Es müsse immer daran erinnert werden, was Menschen auch in Alsterdorf angetan wurde, sagte er. Es gehe um möglichst viel Anerkennung und Wiedergutmachung: „Alles, was wir nicht versuchen, wäre eine schreckliche Unterlassung.“ Überdies laufe die Zeit davon: Zwei Betroffene der Ev. Stiftung Alsterdorf seien noch während der Bearbeitung ihres Antrages gestorben.
Engagement für Menschen mit Behinderung
Die Evangelische Stiftung Alsterdorf engagiert sich besonders für Menschen mit Behinderung. Sie bietet Behinderten Assistenz-, Wohn- und Bildungsangebote sowie Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe. Darüber hinaus gibt es medizinische und therapeutische Behandlungen in den Krankenhäusern der Stiftung und Bildungsangebote in Kindertagesstätten und Schulen sowie Seniorenhilfe und Pflege. Insgesamt arbeiten rund 6000 Mitarbeitende für die Stiftung.