Greenpeace-Studie Starkes Umweltbewusstsein bei Jugendlichen

Die Umfrage zeige, dass das Thema Nachhaltigkeit bei jungen Leuten angekommen sei. Viele würden die Meinung vertreten, eine intakte Umwelt bilde die Voraussetzung für eine funktionierende ökonomische und soziale Gesellschaft.

 

Mehrheit setzt aktiv auf Umweltschutz

Über 70 Prozent der Jugendlichen betreiben laut Umfrage praktischen Umweltschutz, indem sie Müll trennen oder Energie sparen. An Produktboykotten und Demonstrationen hat bereits jeder vierte Befragte teilgenommen. In diesen Bereichen wollen sich künftig sogar doppelt so viele engagieren. Junge Menschen hätten den Anspruch in Umweltfragen mitzumischen, sagte Greenpeace-Vertreter Dietmar Kress. Zudem würden sie gerne mehr mit einbezogen werden.

 

Der Trend unter Jugendlichen zu einer nachhaltigen Entwicklung ist besonders bei jungen Menschen mit einem höherem Bildungshintergrund ansteigend. Das liegt zum Teil daran, dass an Gymnasien Nachhaltigkeit im Lehrplan vorkommt. Haupt- und Realschüler werden dagegen weniger darin unterrichtet. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit Nachhaltigkeit in der Schule konfrontiert wurden. Dass 60 Prozent schulisch noch nicht mit dem Nachhaltigkeitskonzept in Berührung gekommen sind, nannte Michelsen alarmierend.

 

Umweltschutz in den Schulunterricht

Künftig müsste Nachhaltigkeit häufiger auf dem Programm der universitären Lehrerausbildung stehen, forderte Michelsen. Lehrer die bereits im Beruf sind, sollten entsprechende Fortbildungen besuchen. Besonders wichtig sei Projektarbeit, um die Zusammenhänge zu begreifen. Greenpeace fordert, dass Nachhaltigkeit flächendeckend auf den Lehrplan kommt. Seit 2011 veröffentlicht die Umweltorganisation auch Unterrichtsmaterial zu dem Thema.

 

Insgesamt lassen sich nach den Worten Michelsens fünf verschiedene Typen herauslesen: Es gibt Jugendliche, die eine klare Motivation für nachhaltigen Umweltschutz haben und nach ihrem Vorsatz handeln (39 Prozent). Andere setzen sich für nachhaltige Umweltkonzepte ohne einen Begründungszusammenhang ein (9,5 Prozent). Ein Teil der Jugendlichen ist an Nachhaltigkeit interessiert, ohne dass es sich auf ihr Handeln auswirkt (10,5 Prozent). Die "Nachhaltigkeitslethargiker" (18,5 Prozent) wissen zwar um den Handlungsbedarf, finden ein Engagement aber zu aufwendig. 22,5 Prozent lehnen Nachhaltigkeit ab.