Barmherzigkeit ist auch politisch St. Pauli-Pastoren erhalten Helmut-Frenz-Preis

Wilm und Paulekun nahmen den Preis "stellvertretend für die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen entgegen, die seit acht Monaten die humanitäre Nothilfe für afrikanische Flüchtlinge leisten". Sie spendeten das Preisgeld zu gleichen Teilen an zwei Einrichtungen, die sich um die medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere kümmern, das "Medibüro des AK Asyl" und den Hoffnungsort "Westend" in Hamburg-Wilhelmsburg.

 

"Barmherzigkeit kann nicht anders, als auch politisch zu sein", sagte Wilm. Insofern sei die humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge in St. Pauli auch "eine monatelange Demonstration" gewesen. "Demonstriert wurde, dass es geht". Und was auf St. Pauli funktioniere, gehe auch in Ottensen oder Iserbrook und an so viel anderen Orten. Wilm: "Flüchtlingsarbeit heißt, immer wieder etwas anzufangen, von dem man nicht weiß, wie es ausgeht."

 

Der Helmut-Frenz-Preis soll jährlich immer am 4. Februar, dem Geburtstag des Namensgebers, durch den Ida-Ehre-Kulturverein und die Apostelkirchengemeinde Eimsbüttel verliehen werden. Helmut Frenz war unter anderem Evangelisch-Lutherischer Bischof in Chile, Generalsekretär von amnesty international Deutschland und Landesbeauftragter für Asyl-Fragen in Schleswig-Holstein. In seinen letzten Jahren lebte der Theologe in Hamburg-Eimsbüttel bei der Apostelkirche, wo auch eine Gedenktafel an ihn erinnert. Helmut Frenz starb 2011.