Lampedusa-Flüchtlinge St. Pauli-Pastor weist Kritik zurück

Wilm sagte gegenüber dem Hamburger Abendblatt: „Wir sind bilanz- und rechenschaftspflichtig und können das Geld nicht einfach abgeben.“ Die Spenden würden für alle verwendet, die sich an die Kirche wendeten. Neben der Verpflegung würden medizinische Versorgung, Fahrkarten, Dolmetscher und Beratung bezahlt. Ein Sprecher der Gruppe hatte gestern die Nordkirche scharf kritisiert und eine Weitergabe erhaltener Spenden gefordert.

 

Gegen den Vorwurf, Spenden ungerechtfertigt verwendet zu haben, wandte sich auch Mathias Benckert, der stellvertretende Pressesprecher der Nordkirche. Auf der landeskirchlichen Ebene habe die Nordkirche rund 20.000 Euro für afrikanische Flüchtlinge über Spenden erhalten. Diese seien komplett für die medizinische Versorgung und die Unterbringungshilfe in den ersten Monaten verwendet worden und zwar für alle Flüchtlinge, die sich an die Kirche gewandt hätten. "Also nicht nur für diejenigen, die auf Kirchengelände untergebracht waren und sind", sagte Benckert.

 

Die St. Pauli-Kirche hatte im Juni vergangenen Jahres 80 Flüchtlinge aus Libyen aufgenommen, die über den Winter in beheizbare Wohncontainer gezogen sind. Auch zwei weitere Gemeinden hatten Container aufgestellt.