Nach Restaurierung St. Gertrud-Kirche wird wieder geöffnet

Kirche im geografischen Mittelpunkt Hamburgs: St. Gertrud

Uhlenhorst - Nach neun Monaten Restaurierung ist die neugotische St. Gertrud-Kirche am Kuhmühlenteich auf der Uhlenhorst seit Sonntag wieder geöffnet. Die 1886 geweihte Kirche musste Anfang des Jahres geschlossen werden, weil der Putz aus den 60er Jahren Risse bekommen hatte.

Während der Bauzeit hatte die Gemeinde ihre Sonntagsgottesdienste in der benachbarten Seniorenresidenz gefeiert.Trotz zusätzlicher Arbeiten sei der Umbau im Kostenrahmen von 870.000 Euro geblieben, sagte Pastor Frie Bräsen. Auch der Zeitplan wurde eingehalten. Die Kirche steht ungefähr auf dem geografischen Mittelpunkt von Hamburg. In St. Gertrud wurde unter anderem Altkanzler Helmut Schmidt 1918 getauft und 1934 konfirmiert.

Während der Bauarbeiten war auch entdeckt worden, dass an einigen Stellen in den Seitenschiffen noch die originale Deckenbemalung von 1886 erhalten ist. Aus finanziellen und gestalterischen Gründen sei es aber nicht möglich gewesen, alle Flächen freizulegen. Nur an einer Stelle sei die alte Malerei freigelegt worden, so dass die Kirche jetzt ein "Fenster in die Zeit" habe.

Die Wurzeln der Gemeinde liegen am heutigen Gertrudenkirchhof in der City zwischen Mönckebergstraße und Binnenalster. Nach Zerstörung der mittelalterlichen Kapelle durch den Großen Brand 1842 wurde beschlossen, die Kirche in dem neuen Wohngebiet Uhlenhorst wieder aufzubauen. Unter der Leitung des Architekten Johannes Otzen wurde der Backsteinbau 1886 eingeweiht. Der markante Kirchturm ist 88 Meter hoch.