Die neue Beratungsstelle richtet sich vor allem an Zuwanderer aus den osteuropäischen EU-Ländern Rumänien, Bulgarien und Kroatien. Hamburg profitiere in besonderem Maße von der Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU, sagte Ahrens. Viele Migranten seien hoch qualifiziert und würden wertvolle Arbeit leisten oder selbst zum Arbeitgeber werden. "Deshalb dürfen wir die Opfer, welche die Binnenwanderung innerhalb der EU auch mit sich bringt, nicht ignorieren", sagte der Diakonie-Chef.
Opfer entstehen vor allem durch den Verlust der Arbeit, durch Krankheit oder Existenznot. Für die so Betroffenen ist die Beratungsstelle da. Seit November 2014 sind nach Aussagen der Diakonie bereits 140 Beratungen durchgeführt worden. Im ersten Schritt würde geklärt, welche Perspektive es für die Hilfesuchenden gibt - entweder in Hamburg oder auch im Heimatland, erklärte Peter Ogon, Fachbereichsleiter Existenzsicherung der Diakonie Hamburg. Anschließend bekämen sie Unterstützung bei der Suche nach Unterkunft, Arbeit und sozialen Hilfeleistungen sowie etwa bei der Aufnahme in eine Krankenkasse.
Konkrete Hilfe im Notfall
Nach den Worten von Sozialsenator Scheele bekommen Zuwanderer in der medizinischen Versorgung und der Krankenversicherung dank einer besonderen Kooperation eine "intensive Einzelfallberatung". Diese Kooperation sei bundesweit einmalig und führe dazu, dass in vielen Fällen tatsächlich ein Krankenversicherungsschutz für die Betroffenen möglich werde. Die Diakonie kooperiert mit der Hamburger Sozialbehörde, der Clearingstelle Gesundheitsversorgung Ausländer und der Evangelischen Auslandsberatung.
Die Fachstelle Zuwanderung Osteuropa befindet sich in der Max-Brauer-Allee 16 in Hamburg-Altona. Die Beratungsgespräche finden auf Deutsch, Bulgarisch, Englisch und Rumänisch statt. Sie wird aus Eigenmitteln der Diakonie direkt finanziert.