5. Konferenz zur Sozialen Spaltung in Hamburg Soziale Spaltung in Hamburg nimmt zu

„Hamburg ist eine extrem polarisierte Stadt“, sagt auch Wolfgang Völker, Geschäftsführer des Fachausschusses Arbeitslosigkeit und Armut der Diakonie. Und dieser Trend hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft. Die Arbeitsgemeinschaft Soziales Hamburg, deren Aktivitäten von der Evangelischen Akademie der Nordkirche koordiniert werden, lädt deshalb zur 5. Konferenz zur sozialen Spaltung ein. Rund 120 Teilnehmer aus Kirchen, Politik, Verwaltung, Hochschulen und dem Bildungs- und Sozialbereich werden erwartet.

 

Öffentliche Güter für alle?

 

Wie können öffentliche Güter organisiert werden, damit sie für alle Menschen wirklich zugänglich sind? – diese Frage steht im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz. Denn öffentliche Güter wie Bildung, Mobilität, Gesundheit und Energieversorgung wurden in den letzten drei Jahrzehnten so sehr privatisiert, dass sie für benachteiligte Gruppen teilweise zu Luxusgütern geworden sind.

 

„Ein echtes Sozialticket wäre zum Beispiel wichtig“, mein Wolfgang Völker, „weil selbst vergünstigte Monatskarten das im Arbeitslosengeld II vorgesehene Budget überschreiten.“ Gleichzeitig seien die Stadtteile, in denen viele Menschen mit niedrigen Einkommen leben, deutlich schlechter angebunden. Der aufgrund der sozialen Situation eingeschränkte Zugang zu öffentlichen Gütern ist in vielen Bereichen zu beobachten – sei es die Anzahl der niedergelassenen Kinderärzte pro Stadtteil, die Möglichkeiten und Mittel der örtlichen Schulen oder die gestiegenen Energiekosten, die sich viele nicht mehr leisten können.

 

Künstlerische Perspektive

 

Neben den Vorträgen und Arbeitsgruppen wird zum ersten Mal auch eine künstlerische Perspektive der sozialen Spaltung gezeigt. Die Fotoprojektion „Öffentliche Güter – Im Vorbeigehen hingeschaut“ stammt vom argentinischen Fotografen Mauricio Bustamente, der seit Jahren in Hamburg lebt und unter anderem für das Straßenmagazin Hinz & Kunz arbeitet.

 

Demokratie wird untergraben, wo eine wachsende Ungleichheit die Chancen politischer, sozialer und kultureller Teilhabe benachteiligter Gruppen einschränkt. Die 5. Konferenz zur sozialen Spaltung will die öffentliche Diskussion anregen und frische Impulse geben, damit sich in Hamburg – zum Wohle aller – etwas bewegt.

 

5. Konferenz zur Sozialen Spaltung in Hamburg

Wasser, Strom, Bildung …

Zur Bedeutung öffentlicher Güter für eine soziale Stadt

Zeit: Donnerstag, 13. Februar 2014, 10 – 17 Uhr

Ort: Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Berliner Tor 21