Immer wieder sieht man sie schon die vergangenen Wochen: Kinder, die im Begleitung ihrer Eltern mit Laternen durch die Parks und Straßen spazieren. Auch Laternenumzüge haben schon stattgefunden. Den Höhepunkt erreicht diese Tradition allerdings erst am 11. November, dem Martinstag.
Oft sind die Laternen in mühsamer Arbeit selbst gebastelt worden. Sie erinnern mit ihrem Licht an den frühchristlichen Bischof Martin von Tours. Als dieser noch römischer Soldat war, soll er vor lauter Mitleid mit einem frierenden Bettler seinen kostbaren Soldatenmantel mit dem Schwert zerteilt haben. Martin steht so beispielhaft für alle, die mit kleinen Mitteln Licht, Hoffnung und Wärme miteinander teilen und auf diese Weise ihren christlichen Glauben in Taten umsetzen.
Allein 4.500 Kinder aus den katholischen Schulen gehen an diesem Tag mit ihren Laternen auf die Straße. Aber auch viele evangelische Kirchengemeinden laden ein zu Laternenumzügen, Martinsgottesdiensten, Gute-Nacht-Geschichten und Martinsmärkten. Meist wird die Geschichte des Martin nachgespielt, woanders zieht beim Umzug ein als Martin verkleideter Reiter vorweg. Einer der größten Umzüge dieser Art beginnt um 17 Uhr mit einer Martinsandacht am Hamburger Michel.