In einem Brief forderten Bischöfin Fehrs und der katholische Weihbischof Jaschke die teilnehmenden Kirchengemeinden auf, mit den Besucherinnen über die Situation der Flüchtlinge zu sprechen und sie in Friedensgebete aufzunehmen. „Gerade angesichts fremdenfeindlicher Parolen und drohender Gewalt auf den Straßen ist das Friedenszeugnis der Kirchen besonders gefordert“, heißt es darin.
Zudem wurden Banner zum Ausdrucken mit der Aufschrift „Willkommen, Flüchtlinge!“ und dem Bibelvers „Ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäus 25,35) an die Hamburger Kirchengemeinden verschickt. Sie sollen Zeichen für Solidarität an Plakaten und in Schaukästen setzen.
"Tag der Patrioten" bleibt verboten
Wie inzwischen bekannt wurde, bleibt die rechtsextreme Demonstration "Tag der Patrioten" verboten. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht lehnte am Freitag die Beschwerde des Antragstellers gegen den Beschluss der Vorinstanz ab, wie die Gerichtspressestelle mitteilte. Dagegen sei jetzt nur noch eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe möglich, hieß es.
Stattfinden soll die Kundgebung des Bündnisses "Hamburg bekennt Farbe". Dazu werden am Sonnabend um 11 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt rund 10.000 Teilnehmer erwartet. Hauptredner ist Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) will zuvor die Erstunterzeichnenden von "Hamburg bekennt Farbe" vorstellen. Zuvor laden die Kirchen am Sonnabend für 9.30 zu einem Friedensgebet in die Hauptkirche St. Petri ein.
Um Punkt 12 Uhr unterbrechen acht Hamburger Radiosender ihr Programm und verlesen zeitgleich einen gemeinsamen Text für ein demokratisches und tolerantes Miteinander in Hamburg. Danach erklingt "Imagine" von John Lennon. Alle Hamburger sind aufgefordert, ihre Fenster zu öffnen. Hamburger Kirchengemeinden und Einkaufspassagen in der Innenstadt beteiligen sich. Auch in allen 91 U-Bahnhöfen wird der Song zu hören sein.