Kirchentag in Dresden – ein persönlicher Rückblick auf den ersten Abend Singen, Kerzen und ein bunter Abendhimmel

Angekommen in Dresden. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof in die Stadt traf ich vor einem Café Pastorin Antje Heider-Rottwilm vom Laurentiuskonvent und ihren Mann, Martin Heider. Beide erscheinen je dreimal im Kirchentagsprogramm.

 

„Wir waren mit 60.000 Menschen“, so sagten sie, „beim Eröffnungs-Gottesdienst am Königsufer. Düsterer Himmel, aber kein Regen.“ Ein Schauspieler vom Theaterprojekt Annaberg spielte zu Beginn die Mammon-Szene aus dem Jedermann von Hugo von Hofmannsthal – sehr expressiv und genau das Thema des Gottesdienstes. „Wo Dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein“. In diesem Fall: „Pech, wenn Dein Herz an dem Geldschatz hängt…“

 

Nach einer Predigt von Landesbischof Jochen Bohl die Eröffnung und ein paar eindrückliche Sätze von der Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt: „Wir müssen reden, weil uns die Freiheit am Herzen liegt. Wir müssen reden, weil uns die Bewahrung der Schöpfung am Herzen liegt – weil es uns wirklich ernst ist mit dem Atomausstieg.“ Brausender Applaus.

 

Dann ein Gang durch die Dresdener Neustadt. Dort habe ich Wolfgang Grünberg (Professor für Praktische Theologie an der Uni Hamburg) getroffen und mit ihm den Abend am Elbufer mit Kerzen und Singen verbracht. Auf der Augustusbrücke und an beiden Elbufern standen die Menschen dicht an dicht mit brennenden Kerzen. Ein Kerzenmeer kam auf der Elbe heran geschwommen und verschwand langsam unter der Augustusbrücke elbabwärts.

 

Unterlegt mit einem gewaltigen Summton der vielen Menschen sang der Chor Concentus Vocalis St.Lukas ein von Sven Helbig für diesen Abend komponiertes Chorwerk. Noch schöner war eigentlich das leise Singen von Liedern, das sich von kleinen Singgruppen ausbreitete.

 

Nun wird ruhig in der Schule, morgen geht’s weiter.

 

Monika Rulfs