Armut in Deutschland Schleswig-Holstein: Arme Menschen wohnen meist in der Stadt

Kiel (epd). Der landesweite Durchschnitt beträgt zehn Prozent, teilte das Statistikamt Nord am Mittwoch mit. Die geringste Armutsquote verzeichneten die Kreise Stormarn mit sechs Prozent, sowie Nordfriesland und Segeberg mit sieben Prozent. Lediglich Dithmarschen liegt mit elf Prozent über dem Landesdurchschnitt.

 

Kinder sind weitaus häufiger von Armut betroffen als alte Menschen. Jedes fünfte Kind unter sieben Jahre, aber nur jeder 40. Senior über 65 Jahren ist im nördlichsten Bundesland auf staatliche Leistungen angewiesen. Auch hier klaffen Stadt und Land weit auseinander. In Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster leben 35 bis 36 Prozent aller Kinder unter sieben in armen

Familien, die Hartz IV erhalten. In Stormarn dagegen sind es nur neun Prozent, in Rendsburg-Eckernförde und Segeberg zehn Prozent.

 

Die mit Abstand häufigste staatliche Leistung ist mit 87 Prozent Hartz IV. Knapp zehn Prozent erhielten Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung. Nur zwei Prozent bekamen Sozialhilfe, meist

Erwerbsunfähige, Vorruheständler mit geringer Rente oder langfristig Erkrankte. Gut ein Prozent sind Asylsuchende und Bürgerkriegsflüchtlinge.