Die Sozialbehörde hatte argumentiert, eine ganztägige Öffnung des Winternotprogramms sei wegen der notwendigen Reinigung nicht sinnvoll. Eine zweistündige Reinigung sei nachvollziehbar, aber kein Grund, den ganzen Tag zu schließen, hält Peter Ogon, Fachbereichsleiter Existenzsicherung bei der Diakonie entgegen.
Auch das Argument, dass Obdachlose tagsüber aktiv bleiben und Beratungsstellen aufsuchen sollten, kritisiert Ogon. „Zur Beratung zu gehen macht nur dann Sinn, wenn Obdachlose damit ihre Lage verbessern können. Diese Aussicht ist jedoch gerade beim wichtigsten Problem von Wohnungslosen minimal: endlich wieder eine eigene Wohnung zu haben.“
Hinzu komme, dass die beiden Hamburger Tagesaufenthaltsstätten in der Bundesstraße und in der Norderstraße stark überlastet seien. Die derzeit stattfindenden Verhandlungen, sie am Wochenende zu öffnen, gingen zwar in die richtige Richtung, so Ogon. Sie lösten aber das Grundbedürfnis der Obdachlosen nicht, auch tagsüber Ruhe und Wärme zu finden.