Nach dem Abitur studierte Kelber in München Kirchenmusik und Dirigieren. Seine ersten sieben Berufsjahre verbrachte er an Theatern in Gelsenkirchen und Heidelberg, bevor er als Organist nach St. Jacobi kam, um dort Heinz Wunderlich (1919-2012) zu beerben. Die geistige Freiheit, die er von der Kirche in Bayern nicht kannte, habe ihn tief beeindruckt, erinnert er sich. "Keine pietistische Enge, keine Denkverbote für künstlerische Absonderlichkeiten, keine Scheu vor der Moderne."
Kelber initiierte die grundlegende Restaurierung der Arp-Schnitger-Orgel, die 1993 abgeschlossen wurde. Für ihn habe dieses Projekt "zehn Jahre Vorbereitung und 22 Jahre Genuss" bedeutet, sagt Kelber. 2008 wurde auf sein Betreiben auch die zweite Kemper-Orgel wieder instand gesetzt.
Er konzertierte in Japan und den USA an der Orgel
Zwei Chöre, ein Orchester mit wechselnden Instrumenten und zwölf Theaterproduktionen leitete er. Als Komponist und Arrangeur hat er zwei zusätzliche Passionen von Bach - nach Markus und Lukas - vervollständigt. Drei Mal führte er das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach auf. Als Dirigent und Organist trat er unter anderem in den USA, Japan und Israel auf. Außerdem unterrichtete er an den Musikhochschulen in Bremen und Hamburg.
Ihm werden nicht nur die Arp-Schnitger-Orgel, die Chöre und Orchester fehlen, prognostiziert Kelber zum Abschied. Es gebe in Hamburg eine besonders gute Zusammenarbeit mit den anderen Hauptkirchenmusikern. In seinem offiziellen Abschiedsgottesdienst am 1. Advent wird die Bach-Kantate "Nun komm der Heiden Heiland" (BWV 62) zu hören sein. Es singt seine Kantorei St. Jacobi.
Zeit: Sonntag, 29. November, 15 Uhr
Ort: Hauptkirche St. Jacobi, Steinstraße
Die Predigt hält Bischöfin Kirsten Fehrs
Zum Abschluss seines Wirkens an der Arp-Schnitger-Orgel spielt Kelber am 31. Dezember um 20 Uhr ein Bach-Konzert.