Eines ist schnell offensichtlich: hier ist viel kaputt. „Die Beine fehlen“, sagt die fünfjährige Ellie und deutet auf das Steinfragment, das vor der Gruppe liegt. Es zeigt Jesus auf einem Esel reitend und ist fast 800 Jahre alt. „Wir schätzen das Alter des Steins auf die Mitte des 13. Jahrhunderts. Es ist damit das älteste Objekt, das wir im Moment haben und gehörte wahrscheinlich zum Hamburger Dom“, sagt Museumspädagogin Fridericke Conrad. Sie organisiert und leitet die Kurse für Kinder.
Jeden Monat wechselnde Termine
Die Jungen und Mädchen können sich die Originale anschauen und sie dann in der benachbarten „Mini-Werkstatt“, mit Knete nachbauen und nachmalen. Das Angebot gibt es seit 2022, mit wechselnden Terminen jeden Monat. „Die Kinder können sich die Hintergründe viel besser einprägen, wenn sie selbst etwas machen können“, sagt Conrad. „Das macht natürlich auch viel mehr Spaß.“ Deswegen werde immer versucht beides zu kombinieren, ein Geschichte zu vermitteln und viel selber zu machen.
Die „Mini-Werkstatt“ bietet Programm für Kinder ab acht Jahren, nach Absprache dürfen aber auch jüngere teilnehmen. Auch Kindergärten oder Schulklassen können sich online anmelden. Für die Mitarbeitenden der Restaurierungswerkstatt, biete sich dadurch die Gelegenheit, ihre Arbeit kindgerecht vorzustellen. Denn das Kunstprogramm soll auch einen Einblick in die Berufswelt der Restauratoren geben. „In der Mini-Werkstatt machen wir praktische Kunstvermittlung, die sich an den Objekten in der Restaurierungswerkstatt orientiert. Wir zeigen den Kindern spielerisch, was wir hier machen“, sagt Conrad.
Uralte Steinreliefs mit Knete nachbilden
Das Kinderprogramm ist kostenlos, bei einigen Kursen fällt durch die verwendeten Materialien ein Unkostenbeitrag an, zwischen zwei und fünf Euro pro Kind. Bei der Kindergruppe kommt das „Kunstkrankenhaus“ an diesem Tag gut an. Sie dürfen das uralte Steinrelief mit Knetmasse nachbilden. „Das Kneten war schon etwas schwierig“, meint Isabella und Ellie ergänzt: „Meiner ist richtig gut geworden, der ist richtig gut aus der Form gekommen. Selbst die Augen des Esels konnte man erkennen.“
Bei jedem Objekt etwas Spannendes für die Kinder zu finden, sei schon eine Herausforderung, gibt die Museumspädagogin zu. Aber am Ende finde sich aber immer eine kleine Geschichte, „die dazu erzählt werden kann“, sagt Conrad.