Zu dem gemeinsamen, öffentlichen Friedensgebet hatten sich erstmals alle in Hamburg vertretenen Weltreligionen versammelt. "Wir wollten damit kurz vor dem 25. Jahrestag der Deutschen Einheit ein Zeichen für die innere Einheit unseres Landes und unserer Stadt setzen", sagte Bischöfin Fehrs. Der 2. Oktober wird zudem am Geburtstag Mahatma Gandhis auch als Internationaler Tag der Gewaltlosigkeit der Vereinten Nationen begangen. Nach der Veranstaltung stiegen über 300 Luftballons gen Himmel, begleitet von dem Lied "We are the world".
Nach den Worten von Bischöfin Fehrs stellt der gegenwärtige Zuzug von Flüchtlingen die ganze Gesellschaft vor neue Herausforderungen. "Wenn Menschen wegen ihrer Religion bestimmte Straßen und Viertel meiden müssen, wenn Menschen wegen ihres Bekenntnisses diskriminiert werden, wenn Menschen wegen ihres Glaubens angefeindet werden, dann müssen wir gemeinsam dagegen aufstehen", sagte sie. "Es gibt keine Alternative zum Dialog - jedenfalls keine, die akzeptabel ist."
Der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sagte, der "Ehrendienst der Religionen heißt Gastfreundschaft für die Flüchtlinge in unserem Land". Religionen wehrten sich gegen das Schüren von Ängsten und Stimmungen. Wer nur einfache Rezepte anbiete, profiliere sich nur selber, wecke aber falsche Erwartungen und verhindere gerade so die Suche nach wirksamen, dauerhaften Lösungen.
Teilnehmer waren neben Bischöfin Kirsten Fehrs, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke und Landesrabbiner Shlomo Bistritzky auch Mustafa Yoldas, Vorsitzender der Schura - Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg. Für die Aleviten nahmen Ismail Kaplan, für die Buddhisten Oliver Petersen, für die Hindus Rolf Peters und für die Bahai Roland Zimmel teil.