„Protest/Foucault/Luther“ ist ein Projekt der Jugendsparte „plattform“ des Ernst Deutsch Theaters. Die Performance ist am Sonntag und an den beiden darauffolgenden Abenden in der Kulturkirche Altona zu sehen.
Die neun Darsteller haben sich mit Texten Luthers und Foucaults auseinandergesetzt. Ihre Frage: Was bedeutet Macht und wie geht man mit ihr um? Sie entwickelten auf Grundlage der philosophischen Texte Körperbilder und Szenen, die aus dem Alltag stammen: Ein Weihnachtsgottesdienst läuft ganz anders als gewohnt. Auf einer Geburtstagsfeier schweigt die Gefeierte. Das irritiert Gäste – und Publikum.
Rituale und gesellschaftliche Ordnungen vermittelten Geborgenheit, sagt Christian Gefert. Der Philosoph ist künstlerischer Leiter der Produktion. Sie engten aber auch die individuelle Freiheit ein: „Genau mit dieser Spannung haben wir uns beschäftigt.“ In ihre Performance beziehen die Darsteller den Kirchenraum ein.
Wie weit darf Theater in einer Kirche gehen?
Gefert hat die Kulturkirche bereits mehrmals als Bühne für das „Theatrale Philosophieren“ genutzt. "Es geht in diesem Raum immer ganz schnell um das Grundsätzliche, um Fragen nach Leben und Tod, nach Liebe und Sinn. Darin besteht auch die Nahtstelle zum Philosophieren", sagt Gefert. Heftig diskutiert wurde immer wieder, wie weit Theater in einer Kirche gehen darf.
Im Anschluss an die etwa 75minütige Performance sind Gespräche geplant. „Wir wollen zum Austausch darüber anregen, was Protestantismus heute bedeuten kann“, so Gefert. Zur Premiere werden Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs und Intendantin Isabelle Vértes-Schütter erwartet.
Protest/Foucault/Luther - eine Performance
Zeit: Sonntag, 20. März, Montag, 21. März und Dienstag, 22. März, jeweils um 19 Uhr
Ort: St. Johannis – Kulturkirche Altona, Max-Brauer-Allee/Sternbrücke
Tickets: 10 €/ 5€ an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Das Projekt wird unterstützt von der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche