Die Redner kritisierten auf der Demo eine mangelhafte Aufarbeitung der Nazi-Morde. Es fehle an einem öffentlichen Zeichen der Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen.
Mehr Teilnehmer als erwartet
Außerdem monierten die Veranstalter das Verbot der Polizei, die Mönckebergstraße für die Demo zu nutzen. Der Zug verlief vom Hauptbahnhof an der Binnenalster entlang zum Stephansplatz. Die Veranstalter hatten nach eigenen Angaben wegen fehlender Finanzen auf eine Klage gegen das Demo-Verbot verzichtet. Sie hatten mit nur 800 Teilnehmern gerechnet. Mehr als 1.000 Polizeikräfte waren im Einsatz.
Ein Neonazi-Trio aus dem sächsischen Zwickau soll in den Jahren 2000 bis 2007 insgesamt zehn Menschen ermordet haben. Opfer waren Kleinunternehmer mit ausländischen Wurzeln sowie eine Polizistin. Der extremistische Hintergrund der Taten war von Verfassungsschutz und Polizei zunächst nicht erkannt worden.