Besonderes brutal sei derzeit die Vertreibung in der irakischen Stadt Mossul, betonten mehrere Redner. Christen würden hingerichtet, wenn sie nicht zum Islam überträten oder eine Kopfsteuer an die islamistische Organisation Isis zahlten. Christen hätten 2.000 Jahre lang die Kultur der Region geprägt, sagte Fehmi Aykurt vom syrisch-orthodoxen Verein Mar Gabriel. "Wir schreien nach Hilfe!"
Das Gebiet des heutigen Irak sei die Wiege der Zivilisation und die Heimat Abrahams, betonte der syrisch-orthodoxe Pfarrer Moses Dogan in St. Petri. Die aktuelle Verfolgung erinnere an die Massaker der Türken vor 100 Jahren. Dogan: "Wir sind stolz darauf, das Kreuz von Jesus von Nazareth zu tragen."
Zahlreiche Teilnehmer trugen den arabischen Buchstaben "N" für "Nazarener" an ihren T-Shirts. "Nazarener" gilt im Nahen Osten als abfällige Bezeichnung für Christen. "N" wurde im Irak von Islamisten an die christlichen Häuser in Mossul gemalt, um sie für die Verfolgung als Christen erkennbar zu machen.
Pfarrer Georg Bergner, offizieller Vertreter des katholischen Erzbistums, betonte die Solidarität der Christen in Hamburg mit den Verfolgten in Syrien und dem Irak. "Als Christen gehören wir zusammen."