Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ fordert seit Jahren eine Tagesöffnung sowie die Öffnung der Notunterkünfte für alle Obdachlosen, auch die osteuropäischen. Vor zwei Jahren war schon einmal eine Online-Petition gestartet worden. Damals unterschrieben mehr als 55.000 Menschen – geändert habe sich nichts, beklagt die Zeitung.
Rund 2.000 Menschen auf der Straße
„Wir hoffen, dass die Verantwortlichen diese Online-Petition ernst nehmen“, sagte „Hinz&Kunzt“-Chefredakteurin Birgit Müller, die bei der Übergabe im Rathaus anwesend war. Es sei erstaunlich, wie viele Menschen sich an der Petition beteiligt hätten. Die Gesamtzahl der Unterschriften übersteige sogar die der offiziell überreichten - weil die Aktion online weitergelaufen sei, sagte sie dem epd. Zum Zeitpunkt der Übergabe hätten demnach schon 95.777 Menschen für eine Öffnung des Winternotprogramms gestimmt.
Derzeit müssen laut „Hinz&Kunzt“ täglich 600 Obdachlose zwischen 9.30 und 17 Uhr die Unterkünfte verlassen – bei jedem Wetter. Nach Schätzungen des Diakonischen Werks leben rund 2.000 Menschen in Hamburg auf der Straße.