Das Diakonische Werk Hamburg reagierte zurückhaltend. "Die neue Aufenthaltsstätte entlastet, und deshalb freuen wir uns über den Rückzugsort für Obdachlose in Hammerbrook", erklärte Sprecher Steffen Becker. Doch sie schließe weder die Lücke am Wochenende noch den Bedarf unter der Woche, fügte er hinzu.
Diakonie, Caritas und Sozialverband Deutschland hatten eine Tagesöffnung des Winternotprogramms gefordert. Doch auch fast 59.000 Unterschriften einer Online-Petition des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" konnten die Senatorin nicht umstimmen. Wer krank ist, darf allerdings seit vergangener Woche weiter sein Bett in einer Unterkunft hüten.
Das Hamburger Winternotprogramm bietet nach Behördenangaben wetterunabhängig rund 890 Plätze als nächtlichen Erfrierungsschutz zwischen 1. November 2015 und 31. März 2016. Tagsüber stehen obdachlosen Menschen bislang mindestens 670 Plätze in Tagesaufenthaltsstätten sowie weitere Plätze in Einrichtungen wie der Alimaus, dem StützPunkt und den zahlreichen Essenausgabestellen in Hamburg zur Verfügung.