Debatte über Afghanistan-Einsatz geht weiter Nordelbische Bischöfe stellen sich hinter Käßmann

"Viele Menschen verstehen nicht mehr, warum der Einsatz dort nötig ist und welches Ziel er hat." Auch sei unklar, wie ein solcher Einsatz beendet werden könne. "Wir sind es nicht zuletzt auch den Soldaten und Soldatinnen und ihren Angehörigen schuldig, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Bischöfin Käßmann hat daher Recht, wenn sie diese Diskussion einfordert."

 

Ähnlich äußerte sich Gerhard Ulrich, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein und Vorsitzender der Kirchenleitung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche: "Der Militäreinsatz in Afghanistan muss kritisch an seinen ursprünglichen Zielen gemessen werden. Wir brauchen eine klare Perspektive über Dauer und Ziele des Einsatzes." Die Männer und Frauen, die in Afghanistan Dienst tun, bräuchten politische und geistliche Unterstützung. Auch dürften sie in dem Dilemma, einerseits

Aufbauhilfe leisten zu wollen und andererseits Waffen einsetzen zu müssen, nicht allein gelassen werden. "Ich stimme dabei Bischöfin Käßmann unbedingt zu, dass wir mehr Kreativität in unserer Friedenspolitik brauchen. Dabei dürfen wir allerdings nicht die Realität aus den Augen verlieren: Wir können nicht von heute auf morgen aus Afghanistan abziehen", so Bischof Ulrich.

 

tk/mk (www.kirche-hamburg.de)