Die Kirchengemeinde war es, die im Jahre 2014 einen Runden Tisch aus Kirchen, Parteien Verbänden und Einrichtungen ins Leben rief. Bis heute begleitet dieser die Veränderungen im Stadtteil, die durch den Zuzug von Geflüchteten angestoßen wurden. Mehr als 150 Ehrenamtliche tragen diese Arbeit. Seit Frühjahr 2017 ist aus dieser Arbeit das Begegnungszentrum „Alte Schule“ entstanden.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, sagt Pastorin Maren Gottsmann. „Sie führt noch einmal vor Augen, was wir dort Tolles leisten." Ehrenamtliche haben die „Alte Schule“ entwickelt und zusammen mit Hauptamtlichen stetig ergänzt. Das Bezirksamt Eimsbüttel unterstützt das Projekt. Kooperationen aus dem Stadtteil erweitern es. Die finanzielle Abwicklung liegt bei der Kirchengemeinde.
Ein Projekt, das alle einschließt
Gerade das starke ehrenamtliche Engagement hinter dem Projekt hat die Jury des Deutschen Nachbarschaftspreises überzeugt. „Der Aufbau von Begegnungszentren ist wichtig, um gerade Ehrenamtlichen einen Ort zu geben, wo sie gemeinschaftlich Hilfe und Unterstützung anbieten können und auch zur Selbsthilfe motivieren können“, so Verena Gernert, Gebietskoordinatorin Stadt Hamburg und Mitglied der Landesjury Hamburg. „Bemerkenswert ist hier, dass eine Begegnungsstätte sehr niedrigschwellig aufgebaut wurde.”
Kernstück der „Alten Schule“ ist das Begegnungscafé Mittenmang. Hier treffen sich Neuzugezogene und Alteingesessene des Stadtteils immer mittwochs von 15 bis 19 Uhr und samstags von 15 bis 20 Uhr zum Austausch. Bis das Projekt die „Alte Schule“ am Tibarg beziehen konnte, hatte man sich im Gemeindezentrum getroffen. Bei dem neuen Begegnungsort handelt es sich um eine alte Hauswirtschaftsschule, die viele Alteingesessene selbst besucht haben.
Breites Angebot an Kursen und Veranstaltungen
Weitere Projekte des Begegnungszentrums sind Kunstworkshops, Kochabende, Deutschkurse sowie eine Fahrradwerkstatt, in der Geflüchtete und Menschen mit Bedarf alles reparieren können, was Räder hat. Zusätzlich gibt es regelmäßig Ausstellungen sowie Kultur- und Infoveranstaltungen.
Kommt nun der Bundessieg?
Mit dem Landessieg ist die „Alte Schule“ nun im Rennen für den Wettbewerb des Bundessiegers. Die Entscheidung fällt eine Jury Mitte Oktober und gibt diese 24. Oktober in Berlin auf der offiziellen Preisverleihung bekannt.
Die „nebenan.de-Stiftung“ hat den Deutschen Nachbarschaftspreis 2017 ins Leben gerufen. Damit zeichnet sie Initiativen aus, die sich in ihrer Nachbarschaft für ein offenes, solidarisches und demokratisches Miteinander engagieren. Die drei Bundessieger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro (3. Platz), 7.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (1. Platz). Der Deutsche Nachbarschaftspreis ist insgesamt mit über 50.000 Euro dotiert.