Nachdem jede und jeder ein Gebet gesprochen hatte, ließen die Beteiligten gemeinsam große weiße Ballons in den Himmel aufsteigen, an die sie Karten mit Wünschen oder Gebeten gebunden hatten.
Bänke und Stühle vor der Bühne im Park auf dem Platz der Republik waren voll besetzt, die etwa 100-köpfige Gemeinde sang den von der Bischöfin angestimmten Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden) mit – und immer wieder liefen kleine Kinder vor der Bühne hin und her und bestaunten die dunkel gekleideten Herren, die singende Bischöfin und den Harmonium spielenden Hindu.
Gemeinsamer Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit
Professor Wolfram Weiße, früherer Leiter der Akademie der Weltreligionen, moderierte und begründete die Gebetsveranstaltung: „Den Vertretern der Religionen ist es wichtiger als für den eigenen Glauben für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten – und das kann man nicht allein!“
Bischöfin Kirsten Fehrs zitierte die Tageslosung der Herrenhuter: „Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung.“ Applaus bekam sie für den Satz: „Wir wollen, dass die, die Hass und Terror verbreiten, sich nicht auf diese Religionen beziehen können, für die wir hier stehen.“
Viele Ansprachen, eine Botschaft
Hojjat-ul-Islam Ansari von den Schiiten betonte, dass Frieden die zentrale Botschaft aller Religionen sei; Dr. Fardjam Yazhari von den Bahai wies darauf hin, wie wichtig es für die Einheit der Menschen sei, dass jeder einen Beitrag leiste, sowohl im Persönlichen als auch im allgemeinen Leben; Osman Celik von den Sunniten bat um Frieden in unseren Herzen, in unseren Familien, in unserem Leben, in unserer Nachbarschaft, in diesem Stadtteil und in der Stadt, und dass jeder Mensch Frieden mit sich selber schließen könne.
Nach dem Gebet gab es Gelegenheit, an Stehtischen mit den Religionsvertretern ins Gespräch zu kommen.