Der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich hat den Muslimen in Norddeutschland zum Fest des Fastenbrechens gratuliert und ihnen die Grüße der evangelischen Nordkirche übermittelt. Ulrich unterstrich in dem Schreiben an muslimische Dachverbände, dass Ereignisse und Entwicklungen wie rechtsradikale Morde und wiederholte Attacken auf Moscheen auch die Kirche "mit großer Sorge erfüllt" hätten.
Für Glaubensfreiheit anderer einsetzen
Der Bischof betont die Notwendigkeit, "sich entschieden für ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Religiosität einzusetzen". Die Teilhabe an den religiösen Festen der anderen sei dabei ein erster Schritt. Der Monat Ramadan zeige Christinnen und Christen, dass es nicht erforderlich ist, dass alle Menschen in einer Gesellschaft dieselben religiösen Traditionen pflegen. Sie müssten sich aber mit Respekt und Neugier begegnen und sich für die Glaubensfreiheit der anderen einsetzen, schrieb der evangelische Theologe.
Ulrich verwies weiter auf den biblischen Monatsspruch für den August, der dieses Jahr mit dem Ramadan parallel verläuft: "Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden" (Psalm 147,3). Das sei ein tröstliches Wort für alle, die schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben. "Als Kirche verkünden wir nicht nur das Heil, sondern wir setzen uns auch dafür ein, menschliches Leid, wo das möglich ist, zu lindern oder zu überwinden."