Bischöfin Maria Jepsen ist zurückgetreten "Meine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt!"

Daher sehe sich Jepsen "nicht in der Lage, die frohe Botschaft so weiterzusagen, wie ich es bei meiner Ordination und bei meiner Bischofseinführung vor Gott und der Gemeinde versprochen habe". Als Geistliche ihrer Kirche habe sie sich "immer darum bemüht, eine gute Dienerin in Wort und Tat zu sein", in der Nachfolge Jesu Christi für Gott und die Menschen da zu sein. Daran werde sich nichts ändern.

 

Mit Bedauern und Respekt reagierte die Kirchenleitung der Nordelbischen Evangelisch-lutherischen Kirche auf den Rücktritt Jepsens. Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Kirchenleitung hob die Arbeit der Bischöfin in der Ökumene und auch ihr Engagement für Minderheiten hervor.


"Es ist daher eine besondere Tragik, dass Bischöfin Jepsen mit ihrem Rücktritt Verantwortung für etwas übernimmt, das ihr in keiner Weise als persönliche Schuld angelastet werden kann und darf", sagt Bischof Ulrich. "Sie habe im Rahmen ihrer Verantwortung getan, was zu tun nötig sei, gerade auch in der Frage des Umgangs mit sexuellem Missbrauch."

 

Zu den Vorfällen in Ahrensburg wiederholt die Kirchenleitung, was sie bereits am Vortag sagte: "Wir sehen mit Abscheu und Scham auf das, was in Ahrensburg und an anderen Orten Menschen von Pastoren und Mitarbeitern unserer Kirche angetan worden ist." Sexueller Missbrauch werde in keiner Weise und zu keiner Zeit geduldet, sondern er werde aufgeklärt und rechtlich verfolgt. "Das war, das ist und das bleibt ein Grundsatz, auf den unsere Kirche sich verpflichtet", fügte Ulrich hinzu. 

 

In Bezug auf Ahrensburg scheint es nach Angaben der Kirchenleitung so zu sein, dass zu einer bestimmten Zeit in unseren Strukturen nicht angemessen mit allen Informationen umgegangen worden sei. Bis Ende Juli werde ein erster Zwischenbericht dazu vorliegen. Die Kirchenleitung dankte Bischöfin Maria Jepsen für den langen und segensreichen Dienst in und an der Kirche.

 

mk (www.kirche-hamburg.de)