Lampedusa-Flüchtlinge Mehr als 4000 Menschen demonstrieren für Flüchtlinge

Die Demonstranten versammelten sich zwischen Hauptbahnhof und Schauspielhaus zu einer "politisch-kulturellen Parade". Anschließend zog der Protestzug mit Transparenten, bunten Masken und Musik friedlich durch die City.

 

Anlass und zentrale Forderung war ein Bleiberecht für die Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" nach Paragraf 23 des Aufenthaltsgesetzes. Der Hamburger Senat hat sich bislang gegen eine Gruppenlösung ausgesprochen und verlangt die Prüfung jeden Einzelfalls.

 

Lampedusa-Sprecher Asuquo Udo forderte den Senat auf, seine restriktive Haltung zu beenden. Die Politiker hätten sich ihrer Verantwortung zu stellen, die Menschenrechte müssten überall gelten. Zugleich dankte Udo den zahlreichen Unterstützergruppen, ohne deren Hilfe man die vergangenen Monate nicht überstanden hätte. Ausdrücklich schloss der Lampedusa-Sprecher die Gemeinde der St. Pauli-Kirche in den Dank mit ein.

 

Der Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" gehören nach eigenen Angaben rund 300 Flüchtlinge an. Sie waren 2012/2013 von der italienischen Insel Lampedusa nach Hamburg gekommen. Nach dem Auslaufen des Winternotprogramms 2013 lebten sie auf der Straße. Nach wochenlangen Regenfällen fanden im Juni rund 80 Männer der Gruppe Schlafquartier in der St. Pauli-Kirche. Zum Start des Winternotprogramms 2014 wurden rund 50 Libyen-Flüchtlinge in beheizten Containern auf dem Gelände dreier Kirchengemeinden untergebracht. Nach Angaben der Lampedusa-Sprecher lebt ein weit größerer Teil der Gruppe bei privaten Unterstützern des "Solidarischen Winternotprogramms".