Wer jedoch erwartet, hier in die komplizierten theologischen Inhalte ihrer Visionen eingeführt zu werden, der wird enttäuscht. Es sind die Bilder, die den Betrachter in den Bann ziehen. Szenen der Selbstgeißlung oder der Unterwerfung. Und der Film macht neugierig auf Hildegard. Immerhin hatte sie das medizinische Wissen ihrer Zeit neu geordnet. Der Schauspielerin Barbara Sukova gelingt es, das Charismatische dieser selbstbewussten Äbtissin zu spiegeln.
Deutlich macht der Film, welche Widerstände Hildegard überwinden musste. Ihre Visionen gehen auf ein – wie sie selbst sagt – inneres Sehen“ zurück. 1148 hatte Papst Eugen III. Hildegards Visionen als von Gott eingegeben anerkannt. Darüber hätte man gerne mehr erfahren. Immerhin praktizierten die Ordensleute damals Gebetstechniken, die heute nicht mehr geläufig sind. Medizinisch gesehen ist das Phänomen der Halluzination heute leicht zu erklären, als Auswirkungen einer starken Migräne. Inhaltlich hingegen sind ihre Visionen schwer fassbar. So geht Margarethe von Trotta auch nicht weiter darauf ein.
Der Film hört leider da auf, wo die Nonne sich entschließt, unter die Wanderprediger auf die Straße zu gehen. Erst da wurde sie einem breiten Publikum bekannt. Bis heute zählt die Nonne weder zu den Kirchenlehrerinnen, noch wurde sie heilig gesprochen. Aber das Hildegard-Kloster in Rüdesheim/Eibingen auf der anderen Rheinseite besteht bis heute und ist bekannt für seine Gastfreundschaft und den guten Wein.
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Einsendeschluss war Montag, 5. Oktober 2009, 15.00 Uhr.
Mechthild Klein / kirche-hamburg.de
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Interview mit Schwester Philippa aus der Abtei St. Hildegard