Auszeichnung Luthergarten erhält Stadtteilpreis

Bald kommt der Kuchen aus dem eigenen Ofen – noch bringen ihn die Gärtner von zuhause mit

Hamburg - Der Bahrenfelder Luthergarten (BaLuGa) hat den Stadtteilpreis über 14.000 Euro gewonnen. Mit dem Geld will die Gemeinde auf dem Gelände eine Freiluftküche bauen

Jetzt könne der Ausbau von Küche, Holzbackofen und Arbeitsflächen auf dem Grundstück in Angriff genommen werden, sagte Pastor Björn Begas am Montag. "Ich freue mich schon auf kollektives Schnippeln, Kochen, Backen und was uns sonst noch so einfällt beim Verwerten unserer Ernte."

Seit Sommer 2014 beackert die Luthergemeinde das 10.000 Quadratmeter große Areal in Bahrenfeld. Als sie das Gelände übernahm, war es an vielen Stellen verdreckt und voller Müll. Gemeindemitglieder, Anwohner und andere Freiwillige trafen sich zu Aktionstagen, räumten auf, jäteten Unkraut und legten Beete an.

So entstanden Abenteuergarten für Kinder und Beete für den Gemüseanbau. Im Sommer summen Bienen um ihren Stock, Hühner gackern. Abends sitzen alle um das Lagerfeuer und essen miteinander. Die Gemeinde feiert Gottesdienste unter freiem Himmel.

Der Garten als Lebensort auch für Geflüchtete

Die Küche ist das eine Projekt, das andere der Ausbau der zweiten ehemaligen Kirchenkate auf dem Areal. Die beiden Steinhäuschen dienten vormals als Winternotquartier für Obdachlose. Als das Gelände nicht mehr genutzt wurde, gerieten sie aus dem Blick, verfielen und wurden auch mutwillig zerstört.

Inzwischen ist die erste Kate renoviert. Sie dient als Teeküche und Aufenthaltsraum. Um das Häuschen nebenan bewohnbar zu machen, muss das Dach erneuert werden. Toilette, Fenster und Boden sind auch dort bereits saniert. Dafür sammelt die Gemeinde noch Spenden, unter anderem über das Diakonie-Portal wasdernordenbraucht.de.

Wenn die Kate fertig ist, soll sie als Notunterkunft für Geflüchtete dienen. Die Luthergemeinde engagiert sich für die Menschen aus der nahe gelegenen Zentralen Erstaufnahme in der Schnackenburgsallee. 

Der insgesamt mit 100.000 Euro dotierte Stadtteilpreis wird jährlich von der Hamburger Morgenpost und der PSD Bank an gemeinnützige Einrichtungen vergeben, deren Projekte einen klaren Bezug zum Stadtteil haben. Wer wieviel Geld bekommt, darüber entscheidet eine Jury.