Beim Radiogottesdienst stehen überall in der Kirche Mikrofone. Am Altar, an der Kanzel, beim Chor, bei der Orgel. Und die Mikrophon-Angel ist auf die Gemeinde gerichtet.
Sitzenbleiben zum Gebet
Damit bei der Übertragung möglichst wenig Geräusche stören, bleibt die Gemeinde die ganze Zeit über sitzen“, sagt Wagner-Gehlhaar. Und Stille mag man anders als in der normalen Liturgie im Radio überhaupt nicht. So wird der Ablauf gestrafft - Pausen sind möglichst nur einen Atemzug lang.
Pannen gibt es selten. Weil die organisatorischen Absprachen vorher perfekt sein müssen. Dass der Pastor seinen Text vergisst, so etwas kann es gar nicht geben. Die schriftliche Predigt muss der Geistliche vier Wochen vorher in der Redaktion abgeben.
Tipps für deutlichere Aussprache
Am Tag vor der Übertragung des Gottesdienstes gibt es eine öffentliche Generalprobe, damit die Predigt und die Musikstücke auch in die Sendezeit passen. Außerdem geben Aufnahmeleiter und Redakteurin schon mal Hinweise, wie die Aussprache deutlicher wird. Beispielsweise dass man mal auch mal lächelt und gestikuliert, all das unterstützt die Aussprache“, erklärt Wagner-Gehlhaar von der Radiokirche in Hamburg.
Rund drei Millionen Hörer kommen bei einem Gottesdienst schon mal zusammen – wenn NDR, WDR und Deutschlandradio und die Deutsche Welle gemeinsam senden. Mit der Deutschen Welle geht der Gottesdienst dann um die ganze Welt.
Aus Nordelbien werden Radiogottesdienste etwa acht Mal im Jahr übertragen, darunter bis zu fünf aus Hamburg. Wer von den Baptisten und den Freikirchen, den Reformierten bis zu den Evangelisch-Lutherischen einen Gottesdienst übertragen darf, richtet sich nach einem Schlüssel, der sich an den Mitgliedern des Rundfunkreferates orientiert.
Mechthild Klein (www.kirche-hamburg.de)