Leitungswechsel im Diakoniewerk Hamburg-Ost Langjähriger Leiter der Diakonie-Ost geht in den Ruhestand

„Diakonie braucht Herzensbildung und Handlungsfreiheit“, diese Überzeugung leitete seine Arbeit. Nach seinem Sozialpädagogikstudium arbeitete Hannsjörg Müller erst fünf Jahre im psychiatrischen Krankenhaus Rickling, bevor er die Sozialstation in Bergedorf-Vierlande leitete. 1991 wurde er Referent im ehemaligen Kirchenkreis Alt-Hamburg, dann Abteilungsleiter Diakonie und schließlich Geschäftsführer des Diakoniewerks im Kirchenkreis Hamburg-Ost.

 

Hannsjörg Müller war zuständig für rund 120 Kindertagesstätten, vier große diakonische Einrichtungen, wie die Wohnungslosenhilfe des Bodelschwingh-Hauses, und rund 1500 Mitarbeitende. Besondere Leistungen von Hannsjörg Müller waren 2000 die Gründung des Kita-Gemeinde-Verbandes, dem mittlerweile bundesweit größten kirchlichenTräger von Kindertageseinrichtungen, die Zusammenfassung aller diakonischer Angebote des Kirchenkreises im Diakoniewerk, 1995 der Zusammenschluss aller Alten- und Pflegeeinrichtungen unter dem gemeinsamen Dach einer Diakoniestiftung und schließlich der Zuspruch der Trägerschaft der ersten Kita in der HafenCity.

 

Landespastorin und Leiterin des Diakonischen Werkes Hamburg Annegrethe Stoltenberg meint: „Diakonie ist ein solides Handwerk, das nur mit gutem Management funktioniert. Hannsjörg Müller hat mit Leidenschaft und seiner klaren, direkten Art die Diakonie in Hamburg geprägt.“ Hannsjörg Müller wird am Montag, 7. Dezember um 11 Uhr, in der Hauptkirche St. Katharinen mit geladenen Gästen verabschiedet.

 

Joachim Tröstler und Ursel Wolfgramm teilen sich zukünftig die Leitung des Bereichs Diakonie. Ursel Wolfgramm (51) übernimmt als Nachfolgerin von Hannsjörg Müller die Geschäftsführung des Diakoniewerks im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Die ausgebildete Erzieherin, die Sozialpädagogik und Betriebswirtschaftslehre studierte, war vorher Geschäftsführerin vom Diakonischen Werk West-Hamburg-Südholstein und der Diakoniestation Niendorf.

 

Joachim Tröstler übernimmt als Vorstandsmitglied von „Diakonie und Bildung“ die konzeptionelle Bereichsleitung Diakonie mit dem Diakoniewerk, den Kitas und diakonischen Einrichtungen. Pastor Tröstler (53) war insgesamt 24 Jahre als Seelsorger in der Simeon-Kirchengemeinde Bramfeld tätig. Der Theologe studierte zusätzlich Sozial- und Gesundheitsmanagement und war zwölf Jahre lang Geschäftsführer der Diakoniestation in Wellingsbüttel und Bramfeld. Neu kommen in diesen Verantwortungsbereich die Familienbildungsstätten und die Evangelischen Beratungsstellen hinzu.

 

„Diakonie ist eine wesentliche Lebensäußerung von Kirche in der Stadt“, so Joachim Tröstler. Ursel Wolfgramm meint: „Eine große Herausforderung sehe ich in der aktuellen Hamburger Sparpolitik, insbesondere im Bereich der Kita- und der Hortbetreuung.“

 

Christina Reiche/ap - www.kirche-hamburg.de