Zwei Wochen sollen die Wäscheleinen gespannt bleiben. Was mit den Laken, Schürzen und Hemden währenddessen passiert, wird sich zeigen. Der Kontrast ist wirkungsvoll und bietet Raum für Assoziationen: Die zeitliche begrenzte Aktion gegen die für die Ewigkeit gedachten Denkmäler. Das Leichte der Wäsche gegen die Starre des Steins.
„Uns ging es darum, einen neuen Blick auf die Denkmäler zu ermöglichen – nicht darum, sie zu verhüllen“, sagt Axel Richter vom Kunsthaus am Schüberg des Kirchenkreises Hamburg-Ost. Mit dem Bildhauer Uwe Schloen hat er das Projekt entwickelt. Initiator ist die Evangelische Akademie der Nordkirche
Über 100 solcher Kriegerdenkmäler gibt es in und um Hamburg, sagt Pastor Ulrich Hentschel, Studienleiter der Evangelischen Akademie. Sie stünden auch auf vielen kirchlichen Friedhöfen. Die Auseinandersetzung mit ihnen sei dringend nötig. Die Botschaft, die von ihnen ausginge, sei mit christlichen und demokratischen Überzeugungen nicht vereinbar.
Am kommenden Wochenende setzen die Künstler die Aktion in Harburg, Bramfeld, Ahrensburg und Ammersbek fort. Begleitend dazu bieten die Veranstalter Gesprächsabende an. Anlass für das Projekt sind der Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und der Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939.