Nordelbien-Synode Klimabeschluss zur CO2-neutralen Nordkirche

Die Synode segnete eine Empfehlung zum Klimaschutz ab, die von der künftigen Landessynode der Nordkirche als Gesetzesinitiative formuliert werden soll. Ziel ist eine kohlendioxid-neutrale Nordkirche im Jahr 2050. Der christliche Glaube sei von der Überzeugung getragen, dass die Erde mit allem, was auf ihr lebe, allein Gott gehöre, heißt es in dem Beschluss des Kirchenparlaments für Hamburg und Schleswig-Holstein.

 

Die Kirchenparlamentarier setzten in Rendsburg ein konkretes Zeichen für den Klimaschutz. Insgesamt 139,15 Euro erbrachte ein erster Klima-Check. Die Summe ergab sich aus den Angaben der evangelischen Kirchenparlamentarier über ihre An- und Abfahrten. In einem speziellen Verfahren wurden 6,05 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß ermittelt, pro Tonne wurden 23 Euro fällig. Die 139,15 Euro werden Projekten für Solaranlagen in Osteuropa oder Afrika zur Verfügung gestellt.

 

Kirche unterstützt Demo-Verbot für Neonazis

Die Synode unterstützte das Lübecker Verbot der rechtsextremen Demonstration am 31. März. Zu hoffen sei, dass es bei dem Verbot bleibe und es auch in künftigen Fällen ausgesprochen werde, heißt es in dem Appell. Rechtsextremistische Gruppen wollen unter dem Motto "Bomben für den Frieden? - Im Gedenken an den alliierten Bombenterror vom 28./29. März 1942" durch Lübeck marschieren. Das Verbot war von einem breiten Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kirchen gefordert worden. Bischof Gerhard Ulrich hob die klare Position von Kirche und Christen gegen Rechtsextremismus hervor: "Da sind wir ganz bei unserer Sache."

 

Das Kirchenparlament sprach sich weiter für eine Fortführung der Abschiebebeobachtung am Hamburger Flughafen aus. Die Kirchenleitung müsse eine finanzielle Beteiligung des Bundes und der norddeutschen Länder erwirken, hieß es. Die Projektstelle der unabhängigen Abschiebebeobachterin wurde in den vergangenen drei Jahren ausschließlich von der Nordelbischen Kirche finanziert und ist noch bis Ende April 2012 mit der Sozialpädagogin Astrid Schukat besetzt. Danach droht dem Projekt das Aus.

 

Schukat beobachtet, ob ausreisepflichtige Menschen mit Würde und Respekt behandelt werden. Über Verstöße gegen die Verhältnismäßigkeit von eingesetzten Mitteln und Verletzungen humanitärer Ansprüche berichtet sie an das "Flughafen Forum Hamburg". In diesem Gremium arbeiten Vertreter von Behörden, Bundespolizei, Kirchen und Nicht-Regierungsorganisationen zusammen.