Wahl im Michel beendet Kirsten Fehrs ist künftig Bischöfin von Hamburg und Lübeck

Es war eine Kopf-an-Kopf-Rennen. In drei Wahlgängen zuvor hatte keine der Kandidatinnen die erforderliche Mehrheit von 71 Stimmen auf sich vereinigen können. Daher schied die Kandidatin mit dem geringeren Stimmanteil im dritten Wahlgang aus, Petra Bahr fehlten sieben Stimmen.

 

Nun dürfen die Synodalen mit ihrer Entscheidung für die Hamburger Pröpstin und Hauptpastorin erwarten, dass sie eine Bischöfin bekommen, die gut vermitteln kann. Auch in Konfliktfällen und in weiteren Fusionsprozessen. Kirsten Fehrs ist bekannt für ihr Verhandlungsgeschick – Konflikte spricht sie offen an, auch wenn sie unangenehm sind.

 

Ihren Schwerpunkt will Fehrs im Bischofsamt auf eine ganze Reihe von Themen legen, darunter den Austausch mit den Weltreligionen und die Ökumene, sagt die 49-Jährige vor den Synodalen am Freitagabend im Michel. Aber auch die Mission, der Kirchentag 2013 in Hamburg, die Gottesdienste und der Kirchendienst mit der Würdigung der Ehrenamtlichen liegen ihr besonders am Herzen. Und ja auch die Fusionen werden sie im Bischofsamt weiter begleiten.

 

Aufgewachsen ist Fehrs in Schleswig-Holstein in Wesselburen, im Kreis Dithmarschen. Sie studierte in Hamburg, war in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge aktiv. Es folgten Stationen als Pastorin, Leiterin eines Bildungswerkes in der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Rendsburg sowie im Kieler Kirchenamt. Seit 2006 ist sie Pröpstin und Hauptpastorin in St. Jacobi in Hamburg.

 

Kirsten Fehrs ist verheiratet mit Karsten Fehrs, Pastor im Berufsförderungswerk in Hamburg-Farmsen. Neue Wege auszuprobieren, scheut die Theologin nicht: Die Jacobi-Kirche hatte sie für die Pilgerbewegung geöffnet und Bernd Lohse als Pilgerpastor an die Kirche geholt. Sie iniziierte Gottesdienste für Verbrechensopfer mit dem Weißen Ring, auch für Angehörige von Suizidtoten und suchte die interreligiöse Begegnung. Fehrs begleitet Suchende, sie kenne den Zweifel auch aus eigener Erfahrung.

 

Es sind die existenziellen Fragen mit denen Menschen zur Kirche kommen, hierfür möchte sie Räume schaffen, „für Dialog und Begegnung“.