Christlich-islamischer Dialog Kirchentags-Generalsekretärin ruft zu Begegnungen mit Muslimen auf

"Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Gesprächskultur und dieser Dialog weggebombt werden von Menschen, die Religion missbrauchen", betonte Ueberschär, die für die Nachfolge von Nikolaus Schneider als Präses der Rheinischen Kirche kandidiert. Deshalb sei es wichtig, das Gespräch zu suchen und denen eine Stimme zu geben, die sich in Deutschland integrierten und hier ihre Kultur und den Islam friedlich leben wollten.

 

Hamburger Projekt zur interreligiösen Vielfalt

Ueberschär plädiert dafür, mehr Begegnungen zwischen Christen und Muslimen in den Moscheen zu ermöglichen. Beim evangelischen Kirchentag im kommenden Jahr in Hamburg werde mit verschiedenen Moscheen kooperiert, kündigte die Theologin an. Gemeinsam mit der Nordkirche werde ein Projekt zur interreligiösen Vielfalt in Hamburg entwickelt, bei dem nicht über Muslime, sondern mit ihnen geredet werde.

 

Gewalt im Namen der Religion bezeichnete Ueberschär als "eine Perversion von allem, was Religion will". Religion stehe für Versöhnung und Frieden. "Die Mehrheit der Muslime, nicht nur in Deutschland, sondern auch in islamischen Ländern, will in Frieden leben und nicht von Bomben zerfetzt werden", unterstrich Ueberschär, die seit 2006 an der Spitze des Kirchentagsbüros steht.