Die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass es Aberglaube sei auf die Sicherheit von Atomkraftwerken zu vertrauen. Und es ist Götzendienst, auf die Atomenergie zu setzen“, so Ulrich in seiner Auslegung der Verse 6-20 im 5. Buch Mose, Kapitel 3.
Daher sei der Einsatz für eine Energienwende auch christlich begründet: Der christliche Glaube ist im Kern Aufstands-Glaube, Osterglaube. Also ein Glaube, der sich darauf verlässt, dass nicht alles beim Alten bleibt, sondern der davon lebt, dass neuer Aufbruch und neue Freiheit sich ereignen, weil dieser Glaube uns frei macht, anders zu leben“, so der Bischof.
Im Anschluss an die Bibelarbeit nahm Bischof Gerhard Ulrich an einer Podiumsdiskussion mit dem Thema Fukushima – Das Ende der Atomenergie?!“ teil. Mit dem Bischof diskutierten unter anderem der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, der Biologe und Theologe, Prof. Günter Altner und Hildegard Müller vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.
Bischof Ulrich unterstütze dabei die Resolution, die von den gut 1.000 anwesenden Teilnehmern des Kirchentages verabschiedet wurde. In der Resolution wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich für ein zukunftsfähiges Energiekonzept für Deutschland einzusetzen.
Als Christinnen und Christen setzen wir uns dafür ein, den konsequenten Ausstieg aus der Atomenergie mit einem ebenso konsequenten Einstieg in eine klimaschonende Energieversorgung zu verbinden“, so der Eröffnungstext der Resolution. Des Weiteren wird darin gefordert, schnellstmöglich aus der Atomenergie auszusteigen, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen und die erneuerbare Energie zielstrebig auszubauen. Dies müsse einhergehen, den Energieverbrauch zu senken, die Energiewende sozial und ökonomisch vernünftig zu gestalten und die Gesellschaft zu begleiten.
Die Resolution schließt mit einer Selbstverpflichtungserklärung: Wir Teilnehmenden des Kirchentages sind bereit, uns an der Entwicklung und Umsetzung der Energiewende zu beteiligen. Ein neuer, maßvoller Umgang mit Energie und ein nachhaltiger Lebensstil sind dafür grundlegend. Hierfür setzen wir uns in unserem Alltag und Umfeld ein.“
Der Wortlaut der Resolution ist demnächst auf www.nordelbien.de abrufbar.