Ängste abbauen Kirche will im Streit um Sicherungsverwahrung vermitteln

Doch auch die Würde der ehemaligen Sicherungsverwahrten müsse gewahrt werden. Bohl: "Menschenwürde ist unteilbar." Aufgabe der Kirche sei es in dieser Situation, beiden Seiten seelsorgerliche Gespräche anzubieten. Bohl: "Ich bitte darum, dass die Hatz auf die ehemaligen Sicherungsverwahrten beendet wird."

 

Christlichen Umgang unter Beweis stellen

Bohl wies darauf hin, dass Hamburg die Europäische Rechtssprechung umsetzen müsse. Der Senat nehme diese Verantwortung wahr und sorge sowohl für die Sicherheit der Nachbarschaft als auch für Unterbringung, Sicherheit und Arbeit der Entlassenen. Fragwürdig sei allerdings, warum gerade der Stadtteil Jenfeld mit seinen sozialen Belastungen nun noch mehr auffangen soll. Bohl: "Jetzt kommt es darauf an, dass wir einen christlichen Umgang in unserer Zivilgesellschaft unter Beweis stellen."

 

Nur durch Begegnungen und Gespräche in einem geschützten Raum könnten die Ängste in Jenfeld überwunden werden, ergänzte Pastor Sebastian Borck (58), Leiter des Hauptbereichs für Seelsorge. Die Ängste in der Bevölkerung seien ebenso verständlich wie die Ängste der Entlassenen. Borck: "Die Frage an uns alle ist, wie kann die Angst überwunden werden."