Bischof Ulrich zieht Bilanz Kirche verliert ein Drittel Mitglieder

Nach den Worten von Bischof Ulrich ist Nordelbien mit fast zwei Millionen Kirchenmitgliedern immer noch "eine lebendige Kirche mit viel spiritueller Kraft". Pfingsten (27. Mai) will sich Nordelbien mit den Kirchen Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche zusammenschließen. Sie wird rund 2,3 Millionen Kirchenmitglieder haben.

 

Ulrich ging auch auf die Missbrauchsfälle in Ahrensburg ein. Die Kirche sei bereit, materielle Unterstützung für Betroffene anzubieten. Die Kirchenleitung habe jetzt beschlossen, eine Kommission einzusetzen, an die sich Geschädigte wenden können. Der Arbeit werden Kriterien zugrunde liegen, die mit der Evangelischen Kirche in Deutschland abgestimmt sind. Darüber hinaus habe die Kirchenleitung ein Gesamtkonzept zur Prävention auf den Weg gebracht. So soll eine "Arbeitsstelle gegen sexualisierte Gewalt" eingerichtet werden.

 

Todesurteil im Iran aufheben

Außerdem hat auf der Synode die Nordelbische Kirche die iranische Regierung aufgefordert, das Todesurteil gegen den iranischen Pastor Youcef Nadarkhani nicht zu vollstrecken und den Theologen freizulassen. Er habe der Regierung in Teheran einen entsprechenden Brief geschrieben, teilte Ökumenedezernent Wolfgang Vogelmann am Freitag der in Rendsburg tagenden nordelbischen Synode mit. Dem verheirateten Pastor und Vater zweier Kinder droht die Hinrichtung. Der 34-Jährige war 2010 wegen "Abfalls vom Islam" zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Auf sein Schicksal haben auch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und Kirchengemeinden mit Mahnwachen hingewiesen.

 

Das höchste evangelische Kirchenparlament für Hamburg und Schleswig-Holstein will am Freitag die Erklärung "Auf dem Weg zu einer klimagerechten Kirche in Norddeutschland" verabschieden. Das Thema soll danach auch die Nordkirche beschäftigen. Geplant ist für 2013 ein Beschluss der neuen Landessynode für ein Klimaschutzkonzept mit dem Ziel einer CO2-neutralen Nordkirche im Jahr 2050.