Passionszeit Jobst läuft Treppe

"Seit dem Beginn der Fastenzeit nehme ich für den Weg in mein Büro die Treppe, drei bis vier Mal am Tag. Morgens sogar von der Tiefgarage aus, wo ich mein Rad parke, bis in den dritten Stock des Dorothee-Sölle-Hauses. Fahrstuhlfasten nennen wir das – vier Kolleginnen und ich.

 

Wir haben länger überlegt, was wir in der Passionszeit machen könnten. Ich verzichte nicht gerne auf etwas zu essen. Und ich brauchte mehr Bewegung. Und so sind wir auf die Idee gekommen, den Fahrstuhl stehen zu lassen. Wir bleiben fit und es spart Strom.

 

Am Anfang bin ich schon öfter aus der Puste gekommen. Inzwischen geht es leichter. Beichten musste ich meinen Kollegen allerdings zwei Ausrutscher: Ich war nach der Mittagspause ins Gespräch vertieft und habe nicht groß darüber nachgedacht - bis ich mich im Fahrstuhl wiederfand.

 

Was ich am Treppenlaufen mag: Ich kann aus dem Fenster schauen und die Sträucher blühen sehen. Und nebenbei bekomme ich auch mit, ob im Treppenhaus alles stimmt, zum Beispiel, ob die Handläufe intakt sind. Das ist für mich wichtig, weil ich auch Brandschutzhelfer bin. Fahrstuhlfasten überzeugt mich. Vielleicht mache ich nach der Passionszeit weiter und kann noch andere dafür begeistern. Nach dem Motto: Treffpunkt Treppe!