Er wolle in der St. Petri-Gemeinde neue Impulse für gesellschaftliche Debatten setzen, sagte Kruse bei seiner Vorstellung. Der Kirche werde die Fähigkeit zum Dialog zugetraut. Die Sprachfähigkeit in unterschiedlichen Milieus sei ein wichtiger Beitrag für die Menschen in Hamburg. Dazu zählten Kontakte zum Rathaus, zur Wirtschaft und zur Kultur. Es brauche aber auch Courage, um den Anliegen der Schwachen und Benachteiligten Gehör zu verschaffen. Kruse bedankte sich nach der Wahl mit einem erleichterten "Grazie mille".
Pröpstin Ulrike Murmann erinnerte an den schwierigen Vorlauf der Wahl. Nach einem erfolglosen ersten Wahlgang habe der Wahlausschuss in einer zweiten Runde zwei Kandidaten präsentiert. Einer sei jedoch vom Gemeinderat der Hauptkirche St. Petri abgelehnt worden. Kruse habe eine Liebe zur Kirchenmusik und zur lutherischen Messe. Er suche Kontakt zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Murmann erinnerte außerdem an Kruses Hilfsprojekt in Rom für afrikanische Flüchtlinge.
Kruse ist in Buchholz (Nordheide) und Hamburg aufgewachsen. Nach seinem Theologie-Studium in Hamburg und Wien promovierte er über die Anfänge der Reformation. Danach war er Gemeindepastor in Quickborn-Hasloh (bei Hamburg). Kruse ist Nachfolger von Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser, die am 8. Juli 2016 im Alter von 57 Jahren überraschend gestorben war. Seine Amtszeit in Rom wäre 2018 ausgelaufen. Prominentester Gast in seiner Gemeinde war im November 2015 Papst Franziskus.