Das Modell sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Hintergrund ist die Forderung von CDU, FDP und AfD, nach der Kritik am türkischen Islamverband Ditib den Staatsvertrag mit dem Muslimen zu kündigen.
Die Hamburger Staatsverträge sind nach Aussage des Interreligiösen Forums "Anerkennung und Verpflichtung zugleich". Sie erleichterten einerseits den Religionsgemeinschaften die Erfüllung ihrer Aufgaben. Und sie verpflichteten sie andererseits auf die Grundwerte der Gesellschaft.
Es sei daher nicht konstruktiv, die Kündigung solcher Verträge ausgerechnet in einer Situation zu fordern, in der diese Form des institutionalisierten Dialogs dringend gebraucht wird. Staatsverträge hat Hamburg mit der Nordkirche, dem Erzbistum Hamburg, der Jüdischen Gemeinde, der Alevitischen Gemeinde und den drei islamischen Religionsgemeinschaften Ditib, Schura und VIKZ geschlossen.
Friedliches Miteinander und Respekt
Das Interreligiöse Forum werde sich auch künftig für die Freiheit des Glaubens und für den wechselseitigen Respekt zwischen Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen einsetzen, hieß es. Nur im friedlichen Dialog, in Begegnungen und mit Argumenten könnten Probleme gelöst und Vorurteile abgebaut werden. "Wer Hass und Gewalt propagiert, hat keinen Platz in unseren Gemeinden."
Im Interreligiösen Forum Hamburg sind neben der evangelischen Nordkirche und dem katholischen Erzbistum auch die Alevitische Gemeinde, die Bahà'i-Gemeinden, Buddhisten, Hindus, die Jüdische Gemeinde und der Rat der islamischen Gemeinschaften (Schura) vertreten.