50 Jahre nach dem Bau der Mauer soll dieser riesige Regenbogen nach zweiwöchiger Bauphase am 13. August in Erinnerung an die deutsche Teilung und als Symbol für friedliche Überwindung von Grenzen eingeweiht werden.
Symbolischer Brückenschlag
Am Regenbogenprojekt südöstlich von Lübeck beteiligen sich Jugendliche aus Deutschland, Polen, Serbien und Südafrika. Sie bauen den großen hölzernen Regenbogen als symbolischen Brückenschlag für die Kinder der Nachbarschaft. Koordinator des Regenbogenprojekts ist Pastor Rolf Martin aus dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost.
Der Regenbogen soll daran erinnern, dass sich eine menschenverachtende Trennungslinie durch unser Land gezogen hat. Er soll daran erinnern, wie viel Unrecht auf dem Boden unseres Landes geschehen ist. Er soll Ausdruck der Hoffnung sein, dass man Gewalt und Unrecht überwinden kann. Seine jugendlichen Erbauer fordern durch ihr Engagement die künftige Nordkirche auf, sich weiterhin für die Überwindung von Gewalt einzusetzen“, unterstreicht Pastor Rolf Martin die diesjährige Aktion.
Weltweite Spiel-Regenbögen
Weltweit sind bereits zwölf Regenbogenspielgeräte mithilfe von Pastor Rolf Martin entstanden. Sie stehen u.a. in Polen, Südafrika, den USA, Paraguay sowie in Berlin und Lübeck. Jugendliche aus der ganzen Welt kommen zu zwei bis dreiwöchigen Workcamps zusammen. Gebaut wird gemeinsam mit Jugendlichen vor Ort.
Die Jugendlichen erleben in der Bauphase einen zweiten wachsenden "Regenbogen" in der Gruppe. Gemeinsam entdecken sie, wie die Geschichte ihres eigenen Landes sich in ihrem Leben auswirkt, wie Gewalterfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben werden und ein gutes Miteinander erschweren. Gemeinsam können sie die Erfahrung machen, wie es dennoch möglich ist, hoffnungsvoll auf eine gute Zukunft zuzugehen.
Zum ersten Mal nehmen dieses Jahr Jugendliche Serben, Kosovaren und Roma aus dem serbischen Bujanovac teil. 16 Jahre nach Ende des Balkankriegs wurde im vergangenen Jahr dort der Regenbogen als Zeichen der Völkerverständigung errichtet - an einem Ort, an dem sich nach wie vor Ethnien, Nationalitäten und Religionen feindselig gegenüber stehen.
Die 19jährige Johanna hat im letzten Jahr im serbischen Bujanovac am Regenbogen mitgebaut. Für die Medizinstudentin war es mehr als eine interessante Reise: Ich habe gemerkt, in wie kurzer Zeit fremde Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu einer Familie werden. Unser gemeinsames Ziel, der Regenbogen, steht jetzt als ein Zeichen in Bujanovac. Als dann am Tag der Eröffnung ein richtiger Regenbogen über unserem Spielplatz geleuchtet hat, habe ich Gänsehaut bekommen. Ich bin sehr dankbar für die Zeit und vermisse meine Regenbogenfamilie.“