„Gerade in diesem Jahr ist die Aktion besonders wichtig“, sagt Sigrid Schwer, Mitglied des Arbeitskreises gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Hamburg. Frauen würden wegen des Lockdowns bzw. Teil-Lockdowns schwerer nach Hilfe fragen können, da sie permanent unter Beobachtung des Misshandlers stehen. „Das hat sich auch in der Zahl der Anfragen gezeigt“, sagt sie. Im Lockdown im Frühjahr 2020 seien die Anfragen an Frauenhäuser und Beratungsstellen gegen Gewalt stark zurückgegangen. „Nach dem Ende des Lockdowns kam es dann zu einer richtigen Welle.“
Nicht nur in dieser Situation, sondern auch generell sei es nötig, niedrigschwellig über Notrufnummern und Beratungsstellen zu informieren. Schwer weiter: „Die Aktion mit den Brötchentüten ist da eine sehr gute Gelegenheit.“
„Gewalt ist untragbar“ auf Stoffbeuteln
Im Tibarg am Niendorfer Markt veranstalten die Mitwirkenden des Arbeitskreises gegen Gewalt an Frauen am Mittwochvormittag eine weitere große Aktion. Von 9 bis 10 Uhr verteilen sie vor der Bäckerei und Konditorei Hönig (Tibarg 28) Stoffbeutel mit der Aufschrift „Gewalt ist untragbar“ sowie Mund-Nasen-Masken mit dem Aufdruck „Keine Gewalt gegen Frauen“. Mit dabei sein werden Schirmherrin Bischöfin Kirsten Fehrs, Katharina Daube (Obermeisterin der Bäcker-Innung) und Jan Loleit (Geschäftsführer der Bäcker-Innung).
Begleitet wird die Aktion durch Infoscreens in den S- und U-Bahnen, die auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Zusätzlich werden in den Bahnhöfen Plakate über die Aktion mit Notrufnummern ausgehängt.
„Trotz allem“ – Hoffnungs- und Stärkungsgottesdienst
Am Abend des 25. November gibt es außerdem einen Hoffnungs – und Stärkungsgottesdienst für Frauen, die Gewalt erlebt haben, in der St. Georgskirche am Hauptbahnhof. Beginn ist um 19 Uhr. Weitere Infos gibt es hier.
Eine Übersicht der Einrichtungen und Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen ist hier zu finden.